Der Fettsack

Das große Fressen war gestern. Nach dem großen Fressen kommt bekanntlich das große Scheißen. Aber bis jetzt ist der Freßsack davon verschont geblieben, obwohl er alles genau nach Anleitung gemacht hat.

Chronik einer angekündigten Darmentleerung

13:00 Uhr
Der Fettsack hat 15 Stunden lang  nichts gegessen und hat richtige Hungerschmerzen.

14.00  Uhr
Der Fettsack  trinkt 30ml Prepacol^®-Lösung in 1/2 Glas Wasser verdünnt. Hinterher drinkt er noch 2 Gläser Wasser.

Zwischen 14 und 18 Uhr trinkt er außerdem 3 Liter Apfelsaft und Sprite.

Um 18 Uhr nimmt er noch 4 Prepacol^®-Tabletten mit viel Wasser.

Keiner mag den Blog der Frau, die ein Gnocco werden möchte. Meinen Blog mag auch keiner.

Um 4 Uhr wacht der Fettsack auf und denk darüber ob die Frau nochmal Lust hätte, wenn er sie jetzt wecken würde. Er hört und spürt wie seine Verdauung funktioniert. Er denk über seine Verdauungsbeschwerden nach. Eigentlich sind es gar keine Beschwerden. Was beschwerlich ist, sind die gesellschaftlichen Konventionen, die Verdauunggeräusche und Fürze als unziemlich ächten.
In der Gesundheitsfabrik hat er ein Tütchen mit Mannit erhalten. Aber was ist Mannit? Und für was soll es gut sein? Er schleicht sich aus dem Bett. Während der Computer durchstart, gießt er sich ein Glas Apfelsaft ein und schluckt eine Tablette Euthyrox 150 µg. In der Wikipädia findet er einen Artikel über Mannit. Aber der Artikel ist etwas schwindsüchtig und es steht nicht über Coloskopie darin. Also befragt er Yahoo.de nach Mannit und Koloskopie. Im Forum von www.krankenschwester.de findet er etwas über Coloskopivorbereitung. Während er dort liest, denkt er an seine Kindheit im Frankenwald. Bei der Hausschlachtung wurden die Därme der geschlachteten Sau gründlich gereinigt und für die Herstellung von Preßsäcken und Bratwürsten verwendet. Die gemetzelte Sau wurde also in ihre eigenen Därme verpackt. Der Fettsack bekommt Appetit auf Preßsack.

Der Fettsack marschiert in die Praxisklinik. Die Praxisklinik ist eine kleine Fabrik, in der Gesundheit fabriziert wird. Wie in jeder  Fabrik wird auch in der Praxisklinik Ausschuß fabriziert. Vor zwei Jahren im Mai hatte der Fettsack den Auftrag etwas in Forchheim zu fotografieren, dabei traf er einen Mann, der seinen rechten Arm im Gips trug. Sie kamen ins Gespräch. Der Mann erzälhte dem Fettsack wie er sich den Arm gebrochen hatte und er wie im Krankenhaus behandelt wurde. Weil er schon mal im Krankenhaus war, haben sie gleich eine Magenspiegelung gemacht. Dabei wurde die Speiseröhre verletzt. Jetzt ißt er seinen knusprigen fränkischen Schweinebraten püriert.

Dort bekommt er einen Termin für die Koloskopie und Medikamente und eine Anleitung wie er sich darauf vorbereiten soll.

Gerade hat der Fettsack  den Blog einer Frau gelesen, die ein Gnocco werden will, wenn sie groß ist . Das macht ihm Appetit auf Gnocchi und er wird sich eine Packung Gnocchi kaufen und  essen. Aber so wird er nie seinen Bauchumfang von 113 cm auf 102 cm reduzieren können. Und es glaub ihm sowieso keiner, daß Bloglesen dick macht.

Alle 100 Tage geht der Fettsack in die  Arztpraxis und läßt sich  ein Rezept für  Euthyrox^® 175 µg verschreiben. Bei dieser Gelegenheit darf er auch nocht 10 Euronen  Praxiseintrittsgebühr zahlen. Diesmal aber ziehen ihm die eifrigen Arzthelferinnen nicht nur das Geld aus der Tasche sondern auch noch sein eigenes Blut aus dem Ärmel. Aus dem Blut macht das Labor dann einen Zettel, auf dem drauf steht, daß er mehr oder weniger gesund ist. Einige Tage später geht wieder in die Arztpraxis. Diesmal darf er sogar persönlich mit dem Arzt reden. Der Arzt erzählt ihm etwas über die Blutsenkung und  daß bei den Werten des Fettsacks man einen größeren entzündlichen Prozeß ausschließen kann.